... und es hat Pling gemacht

... und es hat Pling gemacht

Egal, ob nun Auto oder Pedelec, technische Geräte haben immer mal einen Defekt. Einiges am Pedelec kann ich mittlerweile selber richten, aber wenn es um die Sicherheit geht oder um dauerhaftes Fortkommen, ist mir der Fachmann doch lieber.

Am Hinterrad ist eine Speiche direkt am Speichennippel gerissen. PLING

Ich konnte noch recht gut den Weg nach Hause bestreiten, da das Hinterrad selber keine argen Anzeichen ob der fehlenden Speiche zeigt. Kein Wackeln, kein Eiern, es lief einfach.

Die Frage für mich war nun, ob ich die Speicher selber einziehen wollte oder doch lieber zunächst meinen Lehrplan, der für das kommende Frühjahr aufgebaut wird, abwarte. An einem recht alten konventionellen Fahrrad möchte ich gerne einige technische Details kennenlernen und lernen, wie ich Bremsen und Gangschaltung einstellen muss. Das Neuspeichen eines Rades ist eine Welt für sich. Das ist mir klar. Eine gerissene Speiche zu ersetzen, sollte nicht ganz so spektakulär sein. So ist zumindest meine Hoffnung, denn ich hatte tatsächlich noch nie das Problem, eine gerissene Speiche ersetzen zu müssen.

Über 60.000 km bin ich nun unterwegs, aber eine Speiche ging noch nie zu Bruch. Aber irgendwann erwischt es einen. Die Wege, die für Radfahrer ausgewiesen sind, forcieren diese Art von Schäden. Schlechte Radwege, hohe Kanten, selbst bei Neubauten, die Materialbeanspruchung ist enorm. Und wenn dann noch Gepäck am Rad hängt, dann sind die Kräfte noch stärker.

Mir ist nicht ganz klar, ob es gut oder eher schlecht ist, dass die gerissene Speiche auf der Seite sitzt, an der auch die Bremsscheibe montiert ist. Ich meine mich erinnern zu können, dass auf der anderen Seite, wo das Ritzel ist, eine Demontage des Ritzelpakets notwendig ist, um die Speiche zu wechseln. Ganz sicher bin ich mir aber nicht. Die Demontage der Bremsscheibe muss ich auch nicht haben, aber irgendwie muss man eben die alte Speiche herausziehen und die neue Speiche einziehen können. Ich werde das bei Gelegenheit recherchieren. Auf YouTube gibt es Unmengen an sehr guter, guter und weniger guter Videos in Sachen Fahrradreparatur.

Doch jetzt habe ich mich für den Fachmann entschieden. Im Gegensatz zu sonst, habe ich es gewagt, nicht zu meinem Stammhändler zu gehen. Das hat den Grund, dass mein Pedelec auch mein Autoersatz ist. Ich kann nicht eine Woche auf die Reparatur warten. Also habe ich mich entschieden, einen Radladen, dessen Inhaber vor ca. 2 Jahren gewechselt hat, eine Chance zu geben.

Zumindest rein theoretisch hat er sie genutzt, denn auf meine extra unterschwellig geäußerte Bemerkung, dass mein Pedelec mein Autoersatz ist, hat er den Fertigstellungstermin von Dienstag auf vielleicht dann Montag gelegt. Montag wäre mir sehr recht, aber auch mit dem Dienstag wäre ich schon zufrieden. Doie Standardwoche bei meinem Stammhändler ist damit erstmal weit unterboten. Heute ist Samstag, kurz vor Mittag, also kann und soll Reparateur sich die Zeit gerne nehmen, um die Reparatur ordentlich durchführen zu können.

Ob die Termintreue gegeben ist, und wie insgesamt diese Sache abgewickelt wurde, werde ich dann als Update zu diesem Artikel hinzufügen.

Auch wenn es vermeintlich egoistisch für den ein oder anderen klingt, ich bin aber der Meinung, dass Radfahrer, die das Fahrrad allgemein als Fortbewegungsmittel im Alltag nutzen, den Spaß- und Genussfahrern vorzuziehen sind. Diese Meinung teilen nicht alle, auch nicht alle Werkstättenbetreiber, schon gar nicht die Schönwetterfahrer, aber irgendwo schwebt die Verkehrs- und Mobilitätswende über uns. Und wenn die, die das Thema ernsthaft verfolgen und betreiben, der Spaßmeute gleichgestellt oder gar untergeordnet wird, dann ist das nach meinem Empfinden und für mein Verständnis nicht richtig.

Es gibt tatsächlich Händler bzw. Radwerkstätteninhaber, die im positiven Sinne Pro Alltagsradler die Aufträge abarbeiten. Dieser Teil der Zunft hat meinen vollen Respekt.

Jopii, am 08.01.2022

BTW:

Auf dem Weg zur Fahrradwerkstatt, der ungefähr 1,5 km lang ist, habe ich 3 Radgeisterfahrer angemeckert und zwei auf dem Radweg parkende Auto, die besetzt waren, massiv angeklingelt - und nur in blöde Gesicht geschaut. Kaarst ist eine Stadt der Verkehrsignoranten powered by Ordnungsbehörden. Ordnungsamt und Polizei tun gar nichts, was die Sicherheit von Fußgängern, Radfahrern, Rollstuhlfahrern, Rollatornutzern und Kinderwagenschiebern erhöht oder gewährleistet. Das Auto steht über allem. Traurig, aber wahr in einem Autofahrerkreis wie es der Rheinkreis Neuss eben ist. Warum sollten die Städte und Gemeinden sich dann auch in der Bewältigung der Verwaltungsaufgaben anders verhalten.