Autoflegel auf Abwegen

Autoflegel auf Abwegen

Der 22.08.2020, ein Samstag, war ein recht guter Tag, um eine Radtour zu machen. Es war sonnig, aber relativ windig. Trotzdem wollte ich mal wieder zur Feste Zons, da ich diese Gegend in guter Erinnerung hatte. Zwar ahnte ich, dass viel Volk unterwegs sein würde, aber ich wollte es trotzdem wagen.

Die Fahrt bis zur Feste Zons war soweit ok und ich war einfach nur so unterwegs, ohne das Ziel direkt erreichen zu wollen. Bei Dormagen-Rheinfeld stieß ich an den Rheindeich und wollte dann den großen Rheinbogen befahren. Ich wählte den Radweg unterhalb des Deiches, da auf dem Deich zu viel Volk unterwegs war. Das ewigen Bremsen und Klingeln wollte ich mir nicht antun. In Zons selber war es an der Fähre wie auf einem Volksfest. Die Biergärten und Gaststätten waren voll.

Naja, Corona breitet nicht deswegen aus, weil alle Leute zu Hause bleiben und sich vorsehen. Masken habe ich keine gesehen bei den Leuten, die draußen an den Tischen saßen. Ich wollte mich aber nicht aufhalten und auch nicht mit Fähre übersetzen, also fuhr ich weiter. Bislang war ich auf einer asphaltierten Strecke gefahren. Hinter Zons, also in Richtung Scheitelpunkt des Rheinbogens, wo auch ein großer Campingplatz ist, veränderte sich der schöne Weg in eine Huckelpiste. Mit dem Rad war dieser ausgefahrene Weg, der wohl sonst dem landwirtschaftlichen Gerät vorbehalten ist, dennoch gut befahrbar.

Abseits der Menschenmassen hielt ich kurz an, um etwas zu essen und zu trinken. Als ich die Strecke, die ich gerade gekommen war, zurückblickte, staunte ich nicht schlecht. Eine recht große Staubwolke war zu sehen - und ein Auto.  Dieses Auto war ein Cabrio einer Marke, die ich nicht kannte. Es musste schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Das Auto kam mit recht hoher Geschwindigkeit auf mich zu. Entsprechend groß war die Staubwolke. Das Auto hatte ein Düsseldorfer Kennzeichen.

Leider habe ich die Kamera nicht schnell genug bei der Hand gehabt und konnte nur hinterher fotografieren. Das folgende Foto zeigt den Wagen, der mit zwei mittelalten Männern besetzt war.

Autoflegel auf dem Wirtschaftsweg - Dieses Düsseldorfer Cabrio fuhr ohne Rücksicht, dafür aber mit Aufsetzern, über den ausgefahren Weg, der für Fußgänger und Radfahrer vorbehalten ist.

Die Fahrbahn war an dieser Stelle noch recht gut zu befahren. Und so hatte ich keine Mühe, dem Wagen schnell auf die Pelle zu rücken. Je weiter wir fuhren, desto näher kam ich an den Wagen ran, denn der musste nun aufpassen, um nicht aufzusetzen oder durch Äste und Zweige Schaden zu nehmen. Entgegenkommende Fußgänger und Radfahrer äußerten lautstark ihr Unverständnis. Es schien die Typen nicht zu stören. Sie fuhren einfach weiter. Ich konnte es aber nicht lassen, als ich den Wagen eingeholt hatte, und dieser ganz langsam durch tiefere Spurrillen fuhr, zu klingeln. Ich hätte nämlich schneller fahren können. Der Vorteil eines Zweirades auf einer derartigen Strecke.

Kurz vor dem Campingplatz wurde die Fahrbahn besser und ging auch wieder in eine asphaltierte Strecke über. Somit war der Wagen dann schnell außer Sichtweite. Unglaublich mit welcher Rücksichtslosigkeit der Autofahrer unterwegs war.

Später, als ich durch Stürzelberg fuhr, sah ich den Wagen wieder. Er fiel mir deswegen auf, weil der Motor laut aufheulte, denn der Wagen schoss mit recht hoher Geschwindigkeit durch die enge Straße. Gehupt hat der Fahrer auch noch, wobei ich den Grund nicht erkennen konnte. Wahrscheinlich hat der Idiot einen Fußgänger oder Radfahrer von der Straße verscheuchen wollen.

Schade, dass ich nicht mehr davon dokumentiert habe. Aber ich war total überrascht von dieser Gesamtsituation. Ich rechne auf meinen Touren mit vielen Dingen, aber man lernt tatsächlich immer noch dazu.