Wohin mit dem Rad - Radstation

Wohin mit dem Rad - Radstation

Seit geraumer Zeit bereite ich mich auf ein Leben ohne eigenes Auto vor. In unserer Familie wird es weiterhin ein Auto geben, aber nicht mehr zwei und das eine möchte ich nicht mehr fahren. Es sei denn, es lässt sich tatsächlich nicht umgehen.

Mit dem Rad komme ich von Kaarst aus in viele Städte.

  • Bis Neuss Innenstadt sind es knapp 6 km.
  • Bis Düsseldorf sind es knapp 15 km.
  • Bis Krefeld sind es knapp 15 km.
  • Bis Mönchengladbach sind es knapp 15 km.

Im Grunde genommen ist das alles optimal. Ich komme sogar mit ÖPNV in diese Städte, wenn ich auch kein ÖPNV-Fan bin. Und überhaupt; ein Stadtfan bin ich schon gar nicht.

Es lässt sich aber nicht immer vermeiden, doch mal in eine Stadt zu fahren. Mit dem Pedelec ist eine solche Fahrt nicht mehr unmöglich. Ist der Stadtbesuch der einzige Grund warum ich fahre, dann schaffe ich es vielleicht auch, in normaler Straßenkleidung zu fahren, ohne total verschwitzt anzukommen. In Radkleidung später durch die Gegend zu laufen, ist nicht so mein Ding.

Aber wohin mit dem Pedelec?

Ich habe keinerlei Vertrauen in meine Mitmenschen. Darum werde ich mein Pedelec nicht einfach irgendwo mit einem Bügelschloss hinstellen. Dann hätte ich keine Ruhe.

Wie schön, dass es mittlerweile Fahrradparkhäuser gibt. Nennen sich Radstation, da auch andere Dienste mit angeboten werden. Und Mönchengladbach hat eine Radstation bzw. 2. Die eine ist am Hauptbahnhof in Mönchengladbach-Rheydt, die andere am Hauptbahnhof in Mönchengladach (direkt Stadtmitte).

Die Radstation hat eine Webseite, die alle notwendigen Informationen enthält:

https://radstation-moenchengladbach.de/startseite

Die Radstation in der Stadtmitte liegt direkt hinter dem Hauptbahnhof gegenüber vom Platz der Republik in der Heinrich-Sturm-Straße.  Wenn man von der Lürriper Straße in die Heinrich-Sturm-Straße abbiegt, kann man die Radstation schon sehen.

Heute, also Montag, den 21.09.2020, hatte ich mir vorgenommen, diese Radstation von zu Hause aus direkt anzufahren. Als Test. Mit dem Auto möchte ich nicht mehr nach Mönchengladbach fahren. Google Maps versprach mir eine Streckenlänge von 14,8 km. Und die waren es letztlich auch. Der Kilometerzähler stand auf 15 km, als ich an der Radstation eintraf.

Von Kaarst aus bin ich erst die L154, die die Umgehungsstraße von Büttgen ist, gefahren, um am Ende rechts auf die L381 zu kommen. Die L381 muss man im Grunde genommen nur einfach geradeaus durch Korschenbroich bis hinein nach Mönchengladbach fahren. Rechts abbiegen in die Breitenbachstraße, dann einige Meter weiter leider über eine zweispurige Straße links abbiegen in die Lürriper Straße, um dann kurze Zeit später rechts in die Heinrich-Sturm-Straße abzubiegen. Und schon ist man da.

Wer Mönchengladbach als Radfahrer kennt, der weiß, wie schrecklich die Radwege sind. Heute aber muss ich eine Lanze für die Strecke brechen, die ich fahren musste. Die Radwege bis einschließlich Breitenbachstraße waren alle relativ neu, gut zu befahren und sicher. Die Verkehrsführung für abbiegende Radfahrer könnte großzügiger und eindeutiger sein. Auch Schilder mit Straßennamen wären von Vorteil. Die fehlen leider an der Kreuzung Breitenbachstraße / Lürriper Straße. Zumindest habe ich keine gesehen. Auch fehlt der Hinweis auf den Hauptbahnhof oder sogar auf die Radstation. Für Ortsfremde ist das nicht einfach.

Radstation am Hauptbahnhof Mönchengladbach

Da ich eigentlich immer mit Radkleidung fahre, habe ich mich bei der Radstation erkundigt, ob es dort eine Gelegenheit gibt, kurz Hose und Hemd zu wechseln. Leider geht das wohl eher nicht. Man gab mir die Auskunft, dass es im nahegelegenen Hauptbahnhof öffentliche Toiletten geben würde. Dort könnte ich mich umziehen. Der Hauptbahnhof hat wohl auch Schließfächer. Darin könnte ich die Radtasche unterbringen und dann in der Stadt ohne Ballast unterwegs sein. Mal sehen, wie das insgesamt so geht, denn eine Radtasche muss ich mitnehmen, denn das Bügelschloss kann ich nicht am Rad montieren und Flickzeug will ich auch dabei haben. Möglicherweise ziehe ich in der nun kommenden kühleren Jahreszeit auch einfach die Straßenkleidung über die Radkleidung. Ich werde es bald mal austesten.

Später bin ich dann hinten am Bahnhof vorbei über die Hindenburgstraße in die grobe Richtung Krefeld gefahren (geht irgendwann in die B57 über). Sobald man aus dem Bannbereich des Hauptbahnhofs heraus ist, sind die Radwege wieder eine grobe Zumutung. Der ganze Weg bis zur großen Kreuzung B57 / Zubringer A44 ist eine Katastrophe. Typisch Mönchengladbach eben. Wie gut, dass mein Weg zur Radstation Tausend Mal besser ist.